CAFÉ JACQUES, Berlin (Deutschland)

Veröffentlicht auf von Ed Kayros

Maybachufer 8, 12047 Berlin (Neukölln), Deutschland
Telefon: 030-694 10 48

Der Asphaltstrand irgendwo zwischen Neukölln und Kreuzberg am Maybachufer. Schlichte Tische stehen am Straßenrand, schon um 19 Uhr kaum noch freie Plätze. Wir hatten telefonisch reserviert - glücklicherweise. Die erste Begegnung mit der Kellnerin ist nicht wirklich magnetisch. Sie weiß, wie das hier läuft, wir nicht. Es gibt weder eine gedruckte Getränkekarte, noch eine Speisenkarte.

Beim Wein hatten wir eine glückliche Hand. Die Wahl fiel auf einen jungen französischen Sauvignon Blanc (2008) von der Domaine de Montmarin - fruchtig, ausgewogen, ehrlich. Und das für 15 Euro die Flasche. Das gehört gewürdigt: Diesen richtigen Treffer haben wir durch intuitives Nachbohren bei nahezu stummer Kellnerin gelandet (wow!!!). Das Essen: Mediterran-französisch bis algerisch. Einfach lecker zu sehr passablen Preisen. Beispiel eins: Der Grillteller mit Entrecote und Lamm, dazu ein fluffiger Kartoffelgratin und ein frischer Salat mit hausgemachtem Dressing (15 Euro). Beispiel zwei: Couscous mit zartem Lamm, Hühnchen und Merguez (für 10 Euro)  - siehe "Beweisfotos".

Und dann gibt es da noch Besitzer Ahmad Arssan, Flirtkönig und charmanter Gastgeber. Sein Konzept hier am Maybachufer geht seit über acht Jahren auf. Inzwischen hat er gar expandiert: Das "Café Jacques Offenbach" im Prenzlauer Berg läuft auch unter seiner Regie.

Nach dem wirklich hervorragenden Essen und dem eleganten Sommerwein haben Gast und Kellnerin schnell Frieden geschlossen. Es lag schlicht daran, dass man sich erst einmal auf den "Flow" von Jacques Café einlassen muss - passiert logischerweise nur beim Erstbesuch. Aber eines ist gewiss: Dabei bleibt es nicht! Zumal Kritiker auch Gerichte loben, die nicht immer auf der Karte stehen: Wie zum Beispiel Ente auf Pistaziensauce oder Steinbutt auf Bärlauchsauce.

Selbst wer mit lustloser Begleitung unterwegs sein sollte, dem wird große Unterhaltung abseits des Essens und Trinkens geboten. Da der Fußgängerbereich, wo die Tische und Stühle Spalier stehen, auch gerne von (schnellen) Fahrradfahrern genutzt wird, riskieren die Kellnerinnen Abend für Abend ihre Unversehrtheit. Gestern zählten wir zwischen 19:00 und 21:30 Uhr zwei Fast-Unfälle und einen echten Treffer. Glücklicherweise nur von einem Drei-Käse-Hoch...



Veröffentlicht in Deutschland

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post